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Lungenembolie
Akute Lungenembolien gehören zu den am
häufigsten übersehenen Komplikationen
nach chirurgischen oder internistischen Eingriffen
denn oft sind Beschwerden und Befunde
nicht eindeutig.
Schätzungsweise 200.000 Fälle gibt
es hierzulande pro Jahr. Unbehandelt sterben
ungefähr 30 Prozent der Patienten, mit
einer adäquaten Therapie nur zwei bis
acht Prozent. Weil die moderne Medizin die
Lebenszeit von Risiko-Patienten mit Krebs
und Herz-Kreislauferkrankungen immer weiter
verlängern kann, wird die Lungenembolie
in Zukunft immer häufiger werden, befürchten
Experten.
Eine
Lungenembolie entsteht, wenn ein Blutgerinnsel
Thrombus genannt mit dem Blut
durch das Herz in die Lungenarterien gelangt
und diese verstopft. Solche Gerinnsel bilden
sich meist in den tiefen Bein-, Becken- oder
Bauchvenen in der unteren Körperhälfte
und können sich dort durch eine Erhöhung
des Drucks im Bauchraum etwa bei Anstrengungen
ablösen, mit dem Blutstrom mitgerissen
und in die Lungengefäße transportiert
werden. Für die Entstehung der Thromben
machte Rudolf Virchow schon im Jahre 1856
drei Faktoren verantwortlich, die entsprechend
"Virchow-Trias" genannt werden:
Verlangsamter Blutfluss (venöse Stase),
Veränderungen an den Gefäßinnenwänden
(Endothelschädigung) und eine Änderung
der Blutzusammensetzung (erhöhte Blutgerinnbarkeit).
Angeborene
Prädispositionen durch Störungen
im Blutgerinnungssystem etwa durch ein Protein
C- oder Antithrombin-Mangel gelten als seltene
Risiken. Wesentlich häufiger spielen
sekundäre Risikofaktoren eine Rolle,
wie:
Operation
oder Beinruhigstellung innerhalb der letzten
drei Monate
Beinlähmung
Immobilisation
länger als drei Tage
eine
bereits aufgetretene Venenthrombose oder Lungenembolie
Tumorerkrankung
Schwangerschaft
Höheres
Lebensalter
Übergewicht
Einnahme
der Pille vor allem in Kombination mit Nikotinkonsum
Bestehendes
Herzleiden
Lange
Reisen
Schlaganfall
Für
klinische Zwecke wird zwischen massiver und
nicht-massiver Lungenembolie unterschieden.
Eine massive Lungenembolie geht mit Schocksymptomen
und niedrigem Blutdruck einher. Für diese
Patienten ist neben der therapeutischen Antikoagulation
auch eine Thrombolyse klar indiziert. Alle
anderen Fälle werden als nicht-massiv
definiert. Diesen Patienten wurde in den Leitlinien
der Europäischen Gesellschaft für
Kardiologie bisher nur eine therapeutische
Heparinisierung empfohlen. Aktuelle Studien
zeigen aber, dass auch eine Untergruppe der
nicht-massiven Patienten von der frühen
Thrombolyse profitiert. Bei diesen so genannten
submassiven Patienten lassen sich im Ultraschall
Anzeichen einer Rechtsherzbelastung diagnostizieren.
"Untersuchungen zeigen, dass diese Gruppe
eine wesentlich schlechtere Prognose hat,
als die restlichen nicht-massiven Patienten",
sagt Professor Stavros Konstantinides, Leitender
Oberarzt der Abteilung Kardiologie und Pneumologie
am Herzzentrum der Universität Göttingen.
Der Krankheitsverlauf dieses submassiven Patientenkollektivs
verbessert sich signifikant nach einer Thrombolyse.
Die
Symptome einer Lungenembolie sind abhängig
von der Größe des Blutgerinnsels.
Kleine verursachen häufig keine, größere
Thromben dagegen schlagartig heftige Beschwerden.
Wenn sich das Blutgerinnsel langsam ablöst,
können die folgenden Symptome auch schubweise
auftreten:
plötzliche
Atemnot
Brustschmerzen
Husten
Schweißausbrüche
Angst,
Unruhe, Beklemmungen,
Schneller
Puls (mehr als 90 Schläge pro Minute)
Bläuliche
Verfärbungen von Haut und Schleimhäuten
Bewusstlosigkeit
Die
klinischen Befunde einer Lungenembolie sind
wenig aussagekräftig. Trotzdem erlauben
sie, die Wahrscheinlichkeit einer Lungenembolie
abzuschätzen. Differentialdiagnostisch
spricht vor allem eine plötzlich auftretende
Atemnot, pleuritischer Brustschmerz, neu aufgetretenes
Vorhofflimmern und Bewusstlosigkeit für
eine Lungenembolie. "Wenn anhand der
Symptome und Risikofaktoren ein Verdacht auf
Lungenembolie besteht, müssen die Patienten
stationär eingewiesen werden. Parallel
sollte je nach Ausstattung der Praxis
mit Hilfe von Ultraschalluntersuchungen
und Labormarkern wie dem Troponin-Test untersucht
werden, ob eine schwere Lungenembolie vorliegt.
Wer mit stabilem Kreislauf bei einer Ultraschalluntersuchung
eine Rechtsherzschwäche zeigt, gilt als
Hochrisikopatient, bei dem jederzeit kardiogene
Schocksymptome auftreten können",
sagt Konstantinides. Ohne rasche Behandlung
können sich lebensbedrohliche Komplikationen
entwickeln, wie Absterben des betroffenen
Lungenanteils (Lungeninfarkt) und plötzliches
Herzversagen.
Leitlinien
zur Diagnose und Therapie der akuten Lungenembolie
(veröffentlicht im Jahr 2000) findet
man auf der Internetseite der Europäischen
Gesellschaft für Kardiologie unter www.escardio.org.
Zur
Vorbeugung von Blutgerinnseln und Lungenembolien
sollten Patienten nach Operationen und Erkrankungen
möglichst schnell mobilisiert werden.
Standardmäßig werden Patienten
außerdem Gerinnungshemmer verabreicht
etwa fraktionierte, niedermolekulare
Heparine wie beispielsweise Enoxaparin. Bei
erhöhter Thromboseneigung sind außerdem
Kompressionsstrümpfe oder -verbände
empfehlenswert.
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